SV Wachbach – SG Schorndorf 1:0 (1:0)
Schiedsrichter: Jochen Rottner, Spielort: Künzelsau, Zuschauer: 488
Torfolge:
45. Min. 1:0 Jan Thomas
Spielbericht Robert Stolz (Fränkische Nachrichten):
„Das war ein hartes Stück Arbeit, denn es war ein enges Spiel“, sagte Trainer Arben Kaludra vom SV Wachbach nach der Partie. „Den einen Fehler des Gegners haben wir eiskalt ausgenutzt. Dabei haben wir es aber im Verlauf des Spieles versäumt, frühzeitig die Partie zu entscheiden. Chancen waren genügend da“, so ein erstes Fazit des SV-Coaches. Das Siegtor erzielte der lauffreudige Jan Thomas fast mit dem Pausenpfiff. Einen unkontrolliert aus dem Strafraum weggeschossenen Ball nahm im Mittelfeld Philipp Volkert auf und bugsierte ihn postwendend Richtung Schorndorfer Tor. Der SG-Abwehrspieler patzte und Thomas reagierte gedankenschnell und schob zum 1:0 ein.
Die Schorndorfer mussten zunächst auf ihren Torjäger Kacani verzichten. Er hatte sich im ersten Entscheidungsspiel gegen Türkspor Neckarsulm, in dem er alle drei Tore erzielte, eine Zerrung zugezogen und musste deshalb erst einmal auf der Ersatzbank Platz nehmen. Wachbach begann verhalten, denn die Partie am Mittwoch zuvor gegen Bietigheim, in der es in die Verlängerung gegangen war, hatte doch Kraft gekostet. Zudem mussten die Wachbacher auf Christopher Limbrunner verzichten (Bänderriß). Abwehrchef Philipp Volkert ging angeschlagen in die Partie. Schorndorf agierte geschickt aus der eigenen Abwehr heraus und versuchte mit weiten Diagonalpässen auf ihre schnellen Außenstürmer zum Erfolg zu kommen. Doch stimuliert von den permanent anfeuernden Wachbacher Fans, hielt der SV-Abwehrverbund allen Attacken stand. Einmal mehr zeigte sich, dass der Teamgeist und die mannschaftliche Geschlossenheit im Wachbacher Kader auch einer Mannschaft mit individuell starken Spielern Paroli bieten konnten. In der ersten Hälfte waren die langen Bälle auf Gutsche und Thomas noch zu ungenau, Schorndorf hatte da keine Probleme und fing sie immer wieder ab. Wachbach hatte aber die erste Chance durch einen Gerner-Kopfball (15. Minute), der noch leicht den Pfosten touchierte. Klare Schorndorfer Möglichkeiten waren selten – und was die meist aufmerksame Wachbacher Abwehrkette nicht klären konnte, hielt SV-Torhüter Jannik Hadamek.
Gleich nach der Pause hatte Wachbach die Riesenchance, auf 2:0 zu erhöhen. Kißling setzte geschickt Torjäger Gutsche ein, dieser passte quer zu Jan Thomas, dessen Schuss wurde aber vom Schorndorfer Keeper per Fußabwehr geklärt. Schorndorf machte in der Folge weiter Druck. Gleich mehrmals zeichnete sich Hadamek im Wachbacher Tor aus. Richtig klare Tormöglichkeiten auf Schorndorfer Seite gab es aber nicht. Eher schon auf der Gegenseite, zum Beispiel in der 60. Minute: Gerner bediente mustergültig Kißling, doch der schoss lediglich den Torspieler an. Wachbach blieb am Drücker, vergab aber seine Tormöglichkeiten. Gutsche (65.) ließ sich vom robusten Schorndorfer Abwehrspieler nach rechts abdrängen. Im Gegenzug musste Volkert alles riskieren und konnte mit einer Grätsche im Strafraum gerade noch klären. Kurz danach setzte sich Fabian Raupp (71.) gegen zwei Schorndorfer durch, verzog aber knapp. In der letzten Viertelstunde riskierte Schorndorf alles und wechselte seinen angeschlagenen Torjäger ein. Damit erhöhte die SG nochmals den Druck. Wachbach aber hielt unter Einsatz der letzten Reserven bravourös dagegen. Als Schiedsrichter Rottner die Partie abgepfiffen hatte, kannte der Jubel im Wachbacher Lager natürlich keine Grenzen. Die Sensation war perfekt, der „Dorfclub“ aus Wachbach hatte sich gegen zwei renommierte „Stadtclubs“ durchgesetzt und spielt nun am kommenden Sonntag, 24. Juni, um 15 Uhr beim SKV Ingersheim (BAB-Ausfahrt Pleidelsheim) das Relegationsspiel gegen den TV Pflugfelden um den letzten freien Platz in der Landesliga Staffel eins.
„Wir haben viel investiert und wurden belohnt. Das war eine super Teamleistung“, sagte Trainer Arben Kaludra nach der Partie. „Das Mittwochspiel mit Verlängerung hat unsere Taktik beeinflusst. Wir verzichteten daher auf ein frühes Pressing und versuchten es mit langen Bällen auf Gutsche und Thomas, was auch aufgegangen ist. Es war wichtig, dass Philipp Volkert, der ziemlich angeschlagen in die Partie ging, dabei war. Somit haben wir ein weiteres Highlight zum Rundenende geschafft – auch dank unserer Fans. Sie sind der Wahnsinn – das pusht unsere Mannschaft“.
Fotos: Kurt & Ute Botsch
Ein Viedeo mit den Highlights findet ihr bei der Waiblinger Kreiszeitung hier