2:2 Unentschieden im Derby beim VfB

Bezirksliga Hohenlohe Nord

VfB Bad Mergentheim –SV Wachbach 2:2 (1:1)

Von Michael Fürst

Bad Mergentheim: Humpenöder, Moschüring, Zehnter, Alessandro Hatzis, Stoskovic (74. Jasseh), Stefano Hatzis, Münzberg, Braun, Schmidt, Graf, Petrovski.

Wachbach: Hadamek, Kürschner (69. Ilic), Stein, Volkert, Fries, Walter, Schuler (85. Weiß), Thomas, Dörner, Wolfarth, Kißling.

Tore:1:0 Moschüring (37.), 1:1 Wolfarth (42.), 1:2 Schuler (57.), 2:2 Zehnter (62.). – Schiedsrichter:Denis Ruff (Öhringen). – Zuschauer:500.

Da standen sie, die beiden Trainer. Nach dem Derby der Fußball-Bezirksliga Hohenlohe, Nord, plauschten Bad Mergentheims Jürgen Wöppel und Wachbachs Arben Kaludra entspannt über das 2:2, das sie da gerade gesehen hatten. Entspannt? Das sah nur so aus, denn in beiden brodelte es. In Kaludra, weil sein Team eine zwischenzeitliche 2:1-Führung aus der Hand gegeben hatte. „Nach dem 2:1 haben wir uns komplett falsch verhalten“, moserte der SVW-Coach.

In Wöppel, weil sein Team zwar deutlich griffiger als zuletzt beim 0:1 in Markelsheim agierte, aber noch weiterhin längst nicht so, wie es sich der ehemalige Oberliga-Torjäger vorstellt: „Die Mannschaft hat eine anderes Gesicht gezeigt, ja, aber wir haben es immer noch nicht geschafft, die nötige Zweikampfhärte und ein stringentes Abwehrverhalten an den Tag zu legen.“

Zufriedenheit hört sich anders an. Vor allem die Wachbacher mussten sich ärgern, waren sie während der ersten 45 Minuten doch das ganz klar bessere Team, hatten Chancen und bei Schulers Lattenschuss auch Pech. Das 1:0 durch Chris Moschürings starken 16-Meter-Linksschuss glich der SVW noch vor der Pause durch Jannik Wolfarth aus – und war nach dem 2:1 von Fabian Schuler auf der Siegerstraße. Doch dann verlor das Kaludra-Team die Kontrolle über das Spiel, was der Coach auf „viele kleine Fehler“ zurückführte. Und deshalb war das 2:2 durch Luis Zehnters platzierten Flachschuss der verdiente Ausgleich.

„Der Abstand nach oben ist jetzt zumindest nicht größer geworden“, sagte Jürgen Wöppel. Diese Aussage verdeutlicht die Ambitionen, mit denen der VfB Bad Mergentheim in diese „Quali-Saison“ für die neue Bezirksliga gegangen ist. Die Kurstädter wollen nicht nur mindestens vier Mannschaften hinter sich lassen, sondern vielmehr oben dran bleiben und sich gen Landesliga orientieren. Was aber nicht heißt, dass man diese Spielklasse unter allen Umständen erreichen muss. VfB-Vorsitzender Reinhard Schimki erklärt: „Natürlich wäre es schön, wenn wir irgendwann einmal in der Landesliga spielen würden, aber erst gilt es einmal, sich in der Bezirksliga zu etablieren.“

In Zeiten, in denen sich viele Vereine hin zu Spielgemeinschaften orientieren, um sportlich zu überleben, haben sich die „Mergentheimer“ für einen anderen Weg entschieden. Sie haben die seit Jahren bestehende Spielgemeinschaft mit Löffelstelzen im Sommer gelöst und wollen als VfB auf eigenen Beinen stehen. Dieses hehre Ziel können sie aber nur deshalb anstreben, weil sie mit Dominik Möhler einen engierten Geldgeber im Rücken haben, um sich die fehlenden Spieler von außerhalb zu holen. Das ruft natürlich auch Neider auf den Plan. Das Team aus der Kurstadt ist derzeit auch noch eine zusammengewürfelte Truppe von guten Individualisten, aber noch keine richtige Mannschaft – wenngleich das Wachbach-Spiel zeigte, dass der VfB diesbezüglich Fortschritte gemacht hat. „Deshalb sind wir auch im Derby-Nachteil“, stellte Klubboss Schimki fest. Er erklärt: Während Niederstetten, Wachbach, Markelsheim und Mulfingen ihre Derby-Motivation in den Spielen gegen Bad Mergentheim aus dem Prestige ziehen, „müssen das unsere Spieler aus sich selbst heraus tun“, so Schimki. „Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe“, hat auch Trainer Jürgen Wöppel, seit dieser Runde im VfB-Dienst, festgestellt.

Diese Idee, Kohle mit Fußballsachverstand zu kombinieren und so sportlichen Erfolg zu generieren – die hatten schon viele Vereine. Auch in Mergentheim wissen sie, dass dieses Ansinnen schon oft in den Misserfolg führte. Deshalb sagt Reinhard Schimki: „Wir wollen hier langsam etwas aufbauen und wissen, dass es nicht nur mit der ersten Mannschaft geht.“ Der VfB müsse möglichst rasch eine „Zweite“ etablieren sowie die A- und B-Jugend auf ein höheres Niveau hieven, weiß der Vereinsvorsitzende, der seit April 2021 im Amt ist. Alle an diesem Projekt Beteiligten sind sich bewusst, dass das noch viel, viel Arbeit ist. Und Andre Herber, Sportvorstand beim VfB, hat erfahren wie schwer es ist, in unmittelbarer lokaler Nähe von Oberligist Hollenbach und Verbandsligist Gommersdorf die Topspieler zu bekommen, welche das Team sportlich voranbringen. Und Jürgen Wöppel weiß als Trainer ganz genau, dass im Fußball elf gute Einzelspieler noch keine prima Mannschaft ergeben. Die Fußball-Arithmetik funktioniert anders. „Wir brauchen die richtige Mischung und müssen dabei auch die Zuschauer und Fans mitnehmen“, sagt Wöppel.

So weit sind die Wachbacher längst. Der SVW stellte am Freitagabend die sichtbar und hörbar größere Fan-Schar. „Ich muss den Hut ziehen vor der Arbeit, des SVW“, sagt Jürgen Wöppel anerkennend. Aber auch der SVW will seit Jahren in die Landesliga, doch das klappt und knapp nicht. Warum? Das Spiel in Bad Mergentheim offenbarte einen Grund: Es fehlte die letzte Konsequenz.

Unentschieden und Niederlage

Bezirksliga Hohenlohe:

Spielbericht von Jordan Murphy:

SV Wachbach – SSV Gaisbach 1:1 (0:1)

Zuschauer: 160

Schiedsrichter: Niklas Waldvogel (TSV Kupferzell)

Tore: 0:1 Alex Bus (21.)., Philipp Volkert (53.)

Besondere Vorkommnisse:

Wachbach begann forsch mit Offensivdrang und Schuler prüfte Gästetorwart Musch bereits in der 2. Spielminute aus der Distanz. Auch anschließend war der SV tonangebend und ein Freistoß aus aussichtsreicher Distanz, getreten von Kißling, strich knapp über das Tor. In der 21. Spielminute konnte der SSV nach Hereingabe von Gibbi mit der ersten Offensivaktion durch einen sehenswerten Treffer von Bus ins obere Toreck mit 0:1 in Führung gehen. Kurz vor der Pause wird Volkert mit einem klaren Foulspiel nach einer Ecke am Torabschluss gehindert, aber Schiedsrichter Waldvogel entschied auf Abstoß. Eine Spielminute später klärte ein SSV Verteidiger auf der Torlinie als Stein außerhalb des Strafraums per Kopf zur Stelle war.

Im zweiten Durchgang fielen die Gäste mehrfach mit Überhärte auf, welche nicht geahndet wurde. Nach einem langen Ball konnte Gaisbach in letzter Sekunde Volkerts Flachschuss zur Ecke klären. Der Eckstoß fand Volkert welcher zum überfälligen Ausgleich verwandelt wurde. Im Anschluss wurde die Begegnung von beiden Seiten offen und intensiv geführt wobei der SV die besseren Gelegenheiten hatte und Gaisbach mit dem ein oder anderen Konter gefährlich war.

Kreisliga A3 Hohenlohe:

4.Runde Bezirkspokal Hohenlohe

FC Matzenbach –SV Wachbach 8:7 n.E. (2:2,0:1) In einer hochklassigen Partie gewann Matzenbach im Elfmeterschießen und zog somit in das Pokalviertelfinale ein. Dabei dauerte es nicht einmal 60 Sekunden, ehe die Gäste mit 1:0 in Führung gingen. Aleksandar Ilic konnte hierbei eine Freistoßflanke unbedrängt einköpfen. Die Hausherren waren bemüht in das Spiel zu kommen und gegen starke Wachbacher dagegen zu halten. Ab der 20. Minute entwickelte sich dann auch ein ausgeglichenes Spiel. Zehn Minuten nach der Pause konnte Michael Rein nur durch ein Foul im Strafraum gestoppt werden. Semih Dalyanci verwandelte sicher zum 1:1-Ausgleich. In die beste Phase der Gastgeber kam die erneute Führung für den SVW nach einem Eckball. Uwe Walter war der Torschütze in der 69. Minute. Matzenbach gab nicht auf, aber es dauerte bis zur 94. Minute, bis ein Freistoß von Dalyanci den Kopf von Maurice Weinschenk fand und zum 2:2 einschlug. Beim sofort folgenden Elfmeterschießen waren die Gastgeber nun einen Schuss besser und zogen somit in die nächste Runde ein. 

Sieg und Niederlage am Wochenende

Bezirksliga Hohenlohe Nord

Spielbericht Heilbronner Stimme:

TSG Öhringen – SV Wachbach 0:3 (0:2) Im Aufeinandertreffen zweier bis dahin ungeschlagener Teams, setzte sich der SV Wachbach mit 3:0 durch. „Im Großen und Ganzen war es eine verdiente Niederlage“, sagte TSG-Abteilungsleiter Michael Carle. „Es war zu wenig von uns heute. In Unterzahl ist es auch schwierig, ein Spiel zu drehen.“ Schon in der zwölften Minute erzielte Simon Kißling die Wachbacher Führung. In der 34. Minute musste dann Mert Sipahi mit Rot vom Feld. „Mit Einbeziehung des Platzverweises war es für uns vielleicht verdient“, sagte Wachbachs Trainer Arben Kaludra, Er gab aber auch zu: „Anfangs war Öhringen besser. Und nach der Roten Karte war es ausgeglichen.“ Doch die Öhringer hatten nicht ihren besten Tag erwischt. In der Offensive fehlte die Durchschlagskraft. Großchancen waren Mangelware. Und als Philipp Volkert praktisch mit dem Halbzeitpfiff das 2:0 gelang, war es auch die Vorentscheidung, obwohl das 3:0 erst in der Schlussminute fiel. Torschütze war erneut Simon Kißling. „Das Ergebnis sieht deutlich aus, aber es war eine enge Kiste“, sagte Kaludra.

Tore: 0:1 Kißling (12.), 0:2 Volkert (45.), 0:3 Kißling (90./Elfmeter). Rote Karte: Mert Sipahi (34./Öhringen). Schiedsrichter: Andreas Schwarz.

Kreisliga A3

Rückblick, Vorschau TSG Öhringen

Trainer SV 1 Arben Kaludra

Der Sieg in allerletzter Sekunde war mal wieder nichts für schwache Nerven. Wir haben immer noch Schwierigkeiten, Überlegenheit in Tore umzumünzen. Der sehr harte Platzverweis und übermotivierter Körpereinsatz im Strafraum in der Nachspielzeit hätten uns fast den Sieg gekostet, der nach diesem Spielverlauf natürlich glücklich war. Andererseits haben wir in Unterzahl lange gut dagegengehalten und unsere Bilanz nach vier Spielen ist sehr zufriedenstellend.

Nun geht es zur ebenfalls verlustpunktfreien TSG Öhringen, die sich enorm verstärkt haben, was sich in den Ergebnissen ausdrückt. Das ist vielleicht der stärkste Gegner, weil sie auch als Mannschaft funktionieren und extrem körperlich auftreten. Es muss alles klappen, damit wir Punkten. Fries wird gesperrt fehlen, außerdem fallen Gerner, Gutsche, Dörner, Schmitt, Weiß, S. Hellinger und Kürschner aus. Wir werden dennoch eine schlagkräftige Mannschaft auf den Platz bringen und wollen Punkten. Viele Ausrutscher darf man sich bei 24 Spielen nicht erlauben.

Sieg und Niederlage am Wochenende

Bezirksliga Nord Hohenlohe:

Spielbericht von Jordan Murhy:

Zuschauer: 140

Schiedsrichter: Hasan Kozak

Tore: 1:0 Daniel Hellinger (48.), 1:1 Emre Ipek (91. Foulelfmeter), 2:1 Uwe Walter (95.)

Besondere Vorkommnisse: Gelb/Rot Andre Fries (60. Wiederholtes Foulspiel)

Bei spätsommerlichen Temperaturen sahen die Zuschauer in Wachbach einen ausgeglichenen ersten Durchgang gegen den gut eingestellten Aufsteiger aus Kupferzell, der in der ersten Hälfte die besseren Torchancen hatte. Nach einer Ecke des SV wurde Kißlings Schuss geblockt und die Gäste schalteten schnell in die Offensive um und Kaiser prüfte den fehlerfreien SV Keeper Schober erstmals. Im weiteren Verlauf hat Wachbach zwar mehr Spielanteile aber die aggressiv verteidigende TSV Mannschaft hatte weiterhin über ein schnörkelloses Konterspiel Torgelegenheiten, so auch in der 23. Spielminute als Renner eine Hereingabe an das Außennetz abschloss.  Im Gegenzug hatte Volkert nach einem Eckball die erste große Möglichkeit für den SV, der Ball verfehlte das Gästetor allerdings knapp. Kurz vor der Pause trat Kißling zu einem Freistoß aus ca. 25 Metern an und der stramme Schuss strich knapp am Gästetor vorbei. Kurz nach Wiederanpfiff erkämpfte sich Daniel Hellinger den Ball im Aufbauspiel des TSV und lies anschließend zwei Gästeverteidiger hinter sich und schloss entschlossen aus der Distanz zum 1:0 für den SV Wachbach ab. Kurze Zeit später verfehlten der Schuss von Thomas die Querlatte um Zentimeter und Walters Kopfball nach einem Eckball konnte ein TSV Verteidiger gerade noch von der Torlinie kratzen. Im Anschluss sah Fries nach wiederholtem Foulspiel die Ampelkarte und der SV musste bei hohen Temperaturen eine halbe Stunde in Unterzahl verteidigen. In Überzahl hatten nun die Gäste mehr Spielanteile ohne sich jedoch weiter zwingende Torchancen zu erarbeiten, Wachbachs Verteidigung spielte äußert reif und der SV hatte durch Kißlings Kopfball sogar die Möglichkeit den Vorsprung auszubauen, jedoch war Keeper Helwig zur Stelle. In einer spannenden Schlussphase verursachte die Heimmannschaft in der 91. Spielminute nach einem langen Ball einen unnötigen Foulelfmeter. Der gefoulte Emre Ipek verwandelte unhaltbar zum 1:1 Ausgleich. Die blau-weißen steckten jedoch nicht auf und nach einem Freistoß aus dem Halbfeld verlängerte Nico Thissen per Kopf auf den eingelaufenen Spielertrainer Uwe Walter der trocken zur viel umjubelten SV Führung in der 95. Spielminute traf. Nach dem Anspiel pfiff der gut leitende Schiedsrichter Kozak ab, und es bewahrheitet sich das es in der kleinen und äußerst ausgeglichenen Bezirksliga Nordstaffel kein einziges einfaches Spiel geben wird.

Kreisliga A3 Hohenlohe: